Fara San Martino - Pescocostanzo

Obwohl wir bereits 6:00 auf der Straße sind geht es schwer. Bereits zu dieser frühen Stunde ist es drückend schwül. Nach zwei km geht es dann. Schnell sind wir bei leichtem Anstieg auf 600 m. Die schöne Schlucht ist unseren Blicken längst entschwunden.
In Lama dei Peligni gibt es ein ausführliches Frühstück. Dann haben wir den ersten Tunnel auf dieser Tour vor uns. Er schreckt uns nicht; er ist kurz und breit und obendrein kann man ihn durch einen Soldatenfriedhof umfahren.

Bald danach treffen wir auf eine Horde Pfadfinder aus Puglia. Sie wuseln durch die Gegend, schreien, rennen ... Doch als sie meine Kamera erblicken - siehe Foto. Wir haben inzwischen gelernt, daß der Fotoaparat in Italien erst im letzten Moment gezückt werden darf; sonst fotografiert man nur Posen.

Kurz vor 11:00 sind wir auf 1000 m. Dann erreichen wir die Hochebene Altopiano delle cinque miglia. Nun geht es flach bis zu Monica, die uns freudig - "Miei amiciiiii !" - begrüßt.

Nachdem wir unsere Sachen gewaschen und uns geduscht haben machen wir uns auf nach Pescocostanzo. Schon so oft wollten wir den Ort, der uns immer wieder ans Herz gelegt wurde, besuchen. So nehmen wir den Schotterweg und die Mücken in Kauf und erreichen den Ort nach einer halben Stunde. Hmmmm... der ist hübsch, sauber und alt, aber irgendwie sehen wir ihm an, daß er für Touristen aufgemöbelt wurde. Eine Schicki-Micki-Kneipe an der anderen und dazwischen Läden für Reisekitsch (vulgo: Andenken). Da ist unseres Bleibens nicht länger - nach einem Eis kehren wir zurück auf "unseren" Bauernhof.

Dort finden wir uns wieder, umgeben von Hunden und Katzen, an einem Tisch, gedeckt mit Käse, Schinken, Salami, Brot und Wein. Die Dämmerung zieht über die Hochebene, der Schäfer kehrt mit seinen Schafen und seinen Pastori zurück und wir wissen: Kein Mensch braucht Pescocostanzo, aber wir brauchen Monica und ihren Hof.